Ein Leben für Menschenrechte in Argentinien: Natalia Sarapura

Friedenspreisträgerin 2013, Kategorie "Unbekannte Friedensarbeiterin"

Freundlich, konsequent, strategisch klug und öffentlich wirksam: So wird Natalia Sarapura beschrieben, eine indigene Argentinierin, die ein einzigartiges Entwicklungskonzept entworfen hat. Landerwerb, Ausbildung und bessere Lebensbedingungen stehen dabei im Mittelpunkt.

Beharrlich und friedlich setzt sie sich für die indianische Bevölkerung ihres Landes ein: Natalia Sarapura, geboren 1975 und Angehörige des Volkes der Kolla im Nordwesten Argentiniens. Schon mit zwanzig begann sie, politisch für ihr Volk einzutreten. Die Gleichheit aller Menschen, das Recht auf Land, Bildung und kulturelle Identität stehen im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Natalia Sarapura gilt als Speerspitze der Frauenbewegung Nordargentiniens. Und: Sie ist Präsidentin des Rates der Indigenen Organisationen von Jujuy (COAJ), einer Provinz im Hochland der Anden. Hier vertritt sie über 200 indigene Gemeinden mit insgesamt 65.000 Bewohnerinnen und Bewohnern.

Kampf um Land: Friedliche Erfolge

Internationale Anerkennung fand Natalia Sarapuras einzigartiger „Dreistufenplan zur grundlegenden Entwicklung der indigenen Dörfer und Menschen“. In Stufe 1, die von 2000 bis 2008 dauerte, setzte sich die Aktivistin für die Rechte indigener Dörfer auf kollektives Landeigentum ein. Der gemeinsame Besitz des Bodens gehört seit Jahrhunderten zum Selbstverständnis der Kolla. Bis den Gemeinden 1995 das Recht auf Land zugesprochen wurde, verfügte der Staat über indigenes Territorium – und verkaufte es zu großen Teilen an Großgrundbesitzer und internationale Bergbaukonzerne. Den friedlichen Kampf um Landrechte versuchen die neuen Besitzer mit bewaffneten Sicherheitskräften zu unterdrücken. Natalia Sarapura und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzten sich mit gewaltfreien Demonstrationen, Gerichtsverfahren, Lobbyarbeit und Petitionen zur Wehr – und sie hatten Erfolg: Heute ist das Landeigentum der Kolla von 50 Gemeinden staatlich anerkannt; 180 Kommunen sind auf dem Weg zu einem kollektiven Landtitel.

Am Ziel: Durch Bildung entwickeln

Die zweite Stufe des Entwicklungsplans dauert bis 2013: Eine dreijährige Fachschulausbildung für indigene Gemeindeentwicklung hat das Ziel, die indianische Bevölkerung zu qualifizieren und in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken. Bis heute erhielten über 200 Männer und Frauen ein staatlich anerkanntes Diplom als Entwicklungshelfer/in. Dank dieser Ausbildung gibt es auch in weit entlegenen Dörfern qualifizierte indigene Fachkräfte – und so kann Stufe 3 in Kraft treten: die Verbesserung der Ernährungssituation und der Lebensbedingungen in indigenen Gemeinden. Der respektvolle Umgang mit der Natur spielt dabei eine zentrale Rolle. Denn der Schutz des Bodens und die Hochachtung vor Pachamama – der Mutter Erde – liegen Natalia Sarapura besonders am Herzen.

 

 

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