NoNameKitchen setzt auf einheimische Freiwillige

Die NoNameKitchen in Bosnien setzt ihre Hilfe für Geflüchtete dank der tatkräftigen Unterstützung eines Netzwerks aus einheimischen Freiwilligen trotz der aktuell schwierigen Situation fort.

Zu Beginn der Corona-Krise beschlossen die internationalen Freiwilligen, die sich noch in Velika Kladuša (Bosnien und Herzegowina) aufhielten, das Land zu verlassen. Die Grenzen sollten aufgrund der aktuellen Situation abgeriegelt werden, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Wir warteten an diesen Tagen auf neue Freiwillige, die sich dem Team anschließen sollten. Aber weil sich das Virus so schnell ausbreitet und extrem mobil ist, sprachen wir mit den Freiwilligen, und sie sagten ihre Ankunft ab.

Jetzt zählen wir auf die Unterstützung der Einheimischen, die sich darum kümmern, dass alles, was sie spenden, die Flüchtlinge und Migrant*innen erreicht. Wir haben schon früher mit diesen Einheimischen zusammengearbeitet, aber jetzt haben sie ein Netzwerk unter sich aufgebaut, um die Aktivitäten vollständig übernehmen zu können.

Zur Zeit ist es verboten sich ab 18 Uhr auf den Straßen zu bewegen. Tagsüber haben auch Menschen, die jünger als 18 Jahre und älter als 65 Jahre sind, Bewegungseinschränkungen auf den Straßen. Dies hinterlässt eine sehr komplizierte Situation: Es gibt viele Migrant*innen, die in verlassenen Gebäuden leben und jetzt isoliert sind, und wir müssen bedenken, dass viele von ihnen minderjährig sind - sie können also zu keiner Tageszeit auf der Straße sein.

Auf der anderen Seite ist die Kapazität der offiziellen Flüchtlingslager in Bosnien und Herzegowina eindeutig unzureichend - und darüber hinaus sind die Bedingungen in der gegenwärtigen Situation einer möglichen Ansteckung nicht optimal. In Velika Kladusa leben Hunderte von Menschen in verlassenen Häusern oder Fabriken. Und als ob das noch nicht genug wäre, hat es in diesen Tagen in Velika geschneit und die Temperaturen sind deutlich gesunken.

Unter den Einheimischen, mit denen wir seit Beginn unseres Engegements zusammenarbeiten, gibt es einige, die es verständlicherweise vorziehen, wegen des damit verbundenen gesundheitlichen Risikos derzeit nicht auszugehen. Andere Menschen in Kladusa haben beschlossen, ihre Arbeit fortzusetzen und uns bei den Verteilungen zu helfen. Dafür sind wir sehr dankbar.

So haben wir uns organisiert: Auf der einen Seite gibt es zwei unermüdliche Frauen, die von Anfang an alles in ihrer Macht stehende getan haben, um zu helfen. Sie werden Schlafsäcke, warme Kleidung, Essenspakete und Holz in einigen besetzten Häusern verteilen. Eine andere Freundin, die ebenfalls von Anfang an in Velika Kladuša dabei ist, wird für die Verteilung von Holz und auch von Lebensmittelpaketen zuständig sein, damit die Menschen "zu Hause" kochen können - d.h. in den verlassenen Ruinen, in denen sie Zuflucht suchen. Diese Nahrungsmittel werden auch unter den bosnischen Familien verteilt, da die Bewegungseinschränkungen wegen der Corona-Pandemie vielen Menschen den Zugang zu ihrer Einkommensquelle verwehrt. Auch eine Lehrerin - die vor einigen Monaten in einer alten, verlassenen Fabrik mit dem Kochen begann und dies mit Lebensmitteln fortsetzte, die No Name Kitchen zur Verfügung stellte - wird mit Hilfe von zwei Frauen weiter kochen. Sie kochen jetzt das, was später verteilt wird. Sie tun dies dreimal pro Woche und verteilen jedes Mal 120 Mahlzeiten.

Wir müssen hervorheben, dass die Sachspenden der letzten Monate in unserem Lager in Maljevac waren, einem kroatischen Dorf ganz in der Nähe von Kladusa. Wir können jedoch nicht auf diese Spenden zugreifen, weil es jetzt sehr schwierig ist, die Grenze zu überqueren. Deshalb kaufen wir alle Lebensmittel vor Ort ein, und für den Fall, dass jemand Kleidung braucht, die uns in unserem Lager in Kladusa ausgegangen ist, werden wir ebenfalls vor Ort einkaufen, wann immer dies möglich ist.

Wir möchten auch allen danken, die diese Aktivitäten unterstützen, um die Grundbedürfnisse der Menschen decken zu können. Kürzlich erhielten wir Unterstützung von Hadas und Choose Love.

Die Situation wird für diese Menschen sehr kompliziert und hart. Während in Europa jeder gebeten wird, #StayatHome zu bleiben, haben die Institutionen keine Lösung gefunden, um zu garantieren, dass die Menschen, die in den Grenzen gefangen sind, Zugang zu einem sicheren Fluchtort haben und sich selbst gesund und sicher halten können. Die Europäische Union MUSS JETZT handeln und aufhören, mit der Gesundheit der Menschen zu spielen!

Stand: April 2020

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RAND braucht für seine vielfältigen Aufga­ben, die Trainings und Konferenzen und für die Existenzsiche­rung von Ana und Otto Raffai finanzielle Unter­stützung. Da RAND mit seiner Friedens- und Versöh­nungs­arbeit der schwelle nahe steht, haben der Vorstand und Beirat der Stiftung 2009 beschlossen, RAND lang­fristig zu fördern. Diese Förderung ge­schieht im Zusam­men­­wirken mit dem Verein gewaltfrei handeln, der RAND auch inhaltlich beglei­tet.

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Vor 15 Jahren – noch während des Krieges auf dem Balkan – stellten sich Ana und Otto Raffai aus Zagreb die Frage: Was können wir für den Frieden tun? Sie machten beim Verein gewaltfrei handeln in Wethen eine Ausbildung in gewaltfreier Kon­fliktbearbeitung und begannen mit Trainings und Seminaren in Kroa­tien. Später gründeten sie den Verein RAND – Regionale Adresse für ge­­walt­freies Handeln. Im Verein en­ga­gieren sich Lehrer und Lehrerinnen, Journalisten, Mit­glie­­der von Gewerk­schaften, Kriegs­­vete­ranen, Studenten und Studen­tin­nen aus Kroatien, Bos­nien, Ma­ze­donien und Serbien. Ihre Vision ist eine versöhnte Gesellschaft.

Ein Schwerpunkt von RAND sind Trainings, in denen die Teilnehmenden durch Vermittlung von Wissen und durch Selbsterfahrung lernen, "wie man Frieden gestaltet". Da die Teilnehmenden aus multiethnischen und multireligiösen Zusammenhängen kommen, stellte sich für die Mitglieder von RAND die Frage, welche Bedeutung den Gläubigen für die Versöhnung zwischen den verfeindeten Volksgruppen in der Region zukommt. So wurde interreligiöse Arbeit ein zweiter Schwerpunkt von RAND. Gemeinsam mit Gläubigen aus islamischen und christlichen (katholischen, orthodoxen, prototestantischen) Glaubensgemeinschaften baute RAND das "Netz der Gläubigen für den Frieden" auf. Das Netz organisiert interreligiöse Friedenskonferenzen unter dem Titel "Indem wir den Frieden bauen, loben wir Gott" und lädt dazu Menschen aus der Region und aus Westeuropa ein. Darüber hinaus veranstaltet RAND interreligiöse Begegnungen, in denen die Vermittlung von gewaltfreier Kommunikation mit dem interreligiösen Dialog verknüpft wird.

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