Adopt a revolution setzt auf lokale Unterstützung

Adopt a revolution setzt seine humanitäre Hilfe in Syrien dank der Unterstützung lokaler Aktivist*innen fort. Sie klären die Flüchtlinge vor Ort über das Virus und die wichtigsten Hygienemaßnahmen zum Schutz auf und versorgen sie mit Masken und Desinfektionsmaterial.

Unser Friedenspreisträger von 2015, die Leipziger Initiative „adopt a revolution“, berichtet im Folgenden über die aktuelle Corona-Lage in Syrien und ihr Engagement in der Krise.

Wenn Flugzeuge am Himmel kreisen, oder Granaten einschlagen wissen die meisten Syrer*innen, was zu tun ist. Aber gegen des Corona-Virus wissen sie sich bisher kaum zu wehren.

Die in Deutschland ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus sind in Syrien kaum denkbar. Die meisten Menschen sind von dem seit Jahren andauernden Krieg geschwächt, unterernährt, krank oder verletzt. Es mangelt an Nahrungsmitteln, an sauberem Trinkwasser, an medizinischer Versorgung. Erschwerend hinzukommt, dass viele Menschen in Syrien kein Zuhause haben, im dem sie sich in Quarantäne begeben könnten und wenn doch, teilen sie sich dieses häufig mit mehreren Familien. Allein in der Region Idlib leben mehrere Millionen Menschen in provisorischen Flüchtlingslagern oder in informellen Camps, in denen ein Ausbruch des Virus katastrophale Folgen hätte.

Die ohnehin unzureichende medizinische Infrastruktur in Syrien wurde durch Luftangriffe im Zuge derer zahlreiche Krankenhäuser zerstört wurden, zusätzlich geschwächt und würde einem Ausbruch der Corona-Pandemie in Syrien machtlos gegenüberstehen. In Anbetracht dieser Tatsache braucht es daher nun mehr denn je eine Waffenruhe.

Die lokalen Partner*innen von adopt a revolution wollen diese vermeintlich aussichtlose Situation aber nicht einfach hinnehmen und setzen sich dafür ein, dass die Pandemie Millionen von Flüchtlingen in Syrien nicht völlig unvorbereitet trifft.

Das wichtigste Mittel im Kampf gegen des Corona-Virus in den Flüchtlingslagern in Syrien heißt zunächst einmal Aufklärung. Gemeinsam mit ihren Mitstreiter*innen setzt sich die syrische Aktivistin Souad dafür ein, dass in den zahllosen und zumeist heillos überfüllten Flüchtlingslager und informellen Camps Informations- und Aufklärungskampagnen durchgeführt werden. Im nächsten Schritt setzen sie sich dafür ein, dass in den Lagern zumindest grundlegende Hygienestandards eingeführt werden und verteilen zusätzlich Hygiene- und Desinfektionsmittel.

Auch die Mitarbeiter*innen des Frauenzentrums in Idlib setzten in Anbetracht der Tatsache, dass zahlreiche Krankenhäuser durch Luftangriffe zerstört wurden und die medizinische Versorgung im Falle einer Infektion nicht gewährleistet wäre, auf Prävention. Sie informieren die Frauen vor Ort darüber, welche Hygienemaßnahmen in den zumeist überfüllten Flüchtlingscamps überhaupt sinnvoll und vor allem umsetzbar sind.

Das Welat-Radio sendet auf Kurdisch und Arabisch, um die kurdisch-sprachige Bevölkerung und die zahllosen Binnenflüchtlinge, die im Gebiet der kurdischen Selbstverwaltung in Syrien leben, gleichermaßen zu erreichen. Besagte Selbstverwaltung hat inzwischen eine strenge Ausgangssperre verhängt. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass sich die Menschen auch von Zuhause aus übers Radio informieren können. Aber auch die Menschen in den Flüchtlingsunterkünften überall im Land können sich auf diese Weise auf den aktuellen Stand bringen.

Stand: April 2020

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Vor 15 Jahren – noch während des Krieges auf dem Balkan – stellten sich Ana und Otto Raffai aus Zagreb die Frage: Was können wir für den Frieden tun? Sie machten beim Verein gewaltfrei handeln in Wethen eine Ausbildung in gewaltfreier Kon­fliktbearbeitung und begannen mit Trainings und Seminaren in Kroa­tien. Später gründeten sie den Verein RAND – Regionale Adresse für ge­­walt­freies Handeln. Im Verein en­ga­gieren sich Lehrer und Lehrerinnen, Journalisten, Mit­glie­­der von Gewerk­schaften, Kriegs­­vete­ranen, Studenten und Studen­tin­nen aus Kroatien, Bos­nien, Ma­ze­donien und Serbien. Ihre Vision ist eine versöhnte Gesellschaft.

Ein Schwerpunkt von RAND sind Trainings, in denen die Teilnehmenden durch Vermittlung von Wissen und durch Selbsterfahrung lernen, "wie man Frieden gestaltet". Da die Teilnehmenden aus multiethnischen und multireligiösen Zusammenhängen kommen, stellte sich für die Mitglieder von RAND die Frage, welche Bedeutung den Gläubigen für die Versöhnung zwischen den verfeindeten Volksgruppen in der Region zukommt. So wurde interreligiöse Arbeit ein zweiter Schwerpunkt von RAND. Gemeinsam mit Gläubigen aus islamischen und christlichen (katholischen, orthodoxen, prototestantischen) Glaubensgemeinschaften baute RAND das "Netz der Gläubigen für den Frieden" auf. Das Netz organisiert interreligiöse Friedenskonferenzen unter dem Titel "Indem wir den Frieden bauen, loben wir Gott" und lädt dazu Menschen aus der Region und aus Westeuropa ein. Darüber hinaus veranstaltet RAND interreligiöse Begegnungen, in denen die Vermittlung von gewaltfreier Kommunikation mit dem interreligiösen Dialog verknüpft wird.

RAND - Regionale Adresse für gewaltfreies Handeln / Zagreb / Kroatien

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