Noch während des Krieges auf dem Balkan stellten sich Ana und Otto Raffai aus Zagreb die Frage: Was können wir für den Frieden tun? Sie machten beim Verein gewaltfrei handeln in Wethen eine Ausbildung in gewaltfreier Konfliktbearbeitung und begannen, Trainings und Seminare in Kroatien zu geben.
Ein Schwerpunkt von RAND sind Trainings, in denen die Teilnehmenden durch Vermittlung von Wissen und durch Selbsterfahrung lernen, "wie man Frieden gestaltet". Sie organisieren Räume, in denen sich Menschen begegnen und in einer strukturierten Weise Erfahrungen aufarbeiten können. In den Seminaren lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer praktisches Können gestützt von theoretischem Wissen.
Da die Teilnehmenden aus multiethnischen und multireligiösen Zusammenhängen kommen, stellte sich für die Mitglieder von RAND die Frage, welche Bedeutung die Gläubigen für die Versöhnung zwischen den verfeindeten Volksgruppen in der Region haben können.
So wurde interreligiöse Arbeit ein zweiter Schwerpunkt von RAND. Gemeinsam mit Gläubigen aus islamischen und christlichen (katholischen, orthodoxen, protestantischen) Glaubensgemeinschaften baute RAND das "Netz der Gläubigen für den Frieden" auf. Das Netz organisiert interreligiöse Friedenskonferenzen unter dem Titel "Indem wir den Frieden bauen, loben wir Gott" und lädt dazu Menschen aus der Region und aus Westeuropa ein. Darüber hinaus veranstaltet RAND interreligiöse Begegnungen, in denen die Vermittlung von gewaltfreier Kommunikation mit dem interreligiösen Dialog verknüpft wird.
RAND bietet auch ein "Training für Trainer" an. Schwerpunktthemen sind: "Wie gehe ich mit Konflikten in der Gruppe um?" und "Wie komme ich ohne Bewertung in der Trainingsarbeit aus?". Aus diesem Training entstand ein Handbuch mit Übungen und Texten für Trainer in Konflikttransformation.
Jährlich organisieren sie einen internationalen Tag der Gewaltfreiheit in verschiedenen Städten, bei dem sie durch verschiedene Aktionen ein gewaltfreies Miteinander leben und erfahrbar machen.