Kämpfer für den Frieden in Israel: Bassam Aramin

Friedenspreisgewinner 2007, Kategorie "Der unbekannte Friedensarbeiter"

Bassam Aramin, ehemaliger Kämpfer für die Unabhängigkeit Palästinas, durchlebte er während seiner siebenjährigen Haftstrafe im israelischen Gefängnis eine verblüffende Wandlung und entdeckte die Menschen hinter seinen einstigen Feindbildern.

Bassam Aramin wurde 1969 in dem kleinen Dorf Sair nahe Hebron im Westjordanland geboren. Trotz einer Behinderung beschloss er schon in jungen Jahren, für die Unabhängigkeit seiner Nation zu kämpfen. Er schloss sich der Fatah-Bewegung an und gehörte dort zu einer kleinen Truppe, die Angriffe auf verschiedene Ziele der israelischen Streitkräfte plante. 1985 nahmen die israelischen Streitkräfte den damals 16-Jährigen fest und verurteilten ihn wegen Zugehörigkeit zu einer illegalen Bewegung und Waffenbesitzes.

Vor seiner Entlassung verpflichtete er sich zur Gewaltlosigkeit und zur Förderung von Frieden und Dialog im Nahen Osten. Er heiratete und gründete eine eigene Familie. Seine sechs Kinder lehrte er, wie wichtig es ist, nach Frieden und Gerechtigkeit zu streben. Bassam wurde für israelische Friedensorganisationen und -bewegungen im Westjordanland zu einem der herausragendsten Partner. Neben seiner Arbeit im palästinensischen Archiv in Ramallah gründete er die Organisation El-Quts, die Demokratie und Frieden fördert und die palästinensische Jugend in den besetzten Gebieten in diesem Sinne erzieht.

2005 gründete er gemeinsam mit anderen Friedensaktivisten die Initiative "Combatants for Peace" (Kämpfer für den Frieden). Die Gruppe bestand aus ehemaligen israelischen Militärangehörigen und aus einstigen palästinensischen militanten Kämpfern, die in israelischen Gefängnissen saßen. Die Initiative wollte Israelis und Palästinenser dazu bewegen, Gewalt und Ungerechtigkeit zu beenden. Bassam war zudem einer der wichtigen Partner für das Peres-Zentrum im Westjordanland. Zusammen mit dessen Mitarbeitern hat er verschiedene Projekte gestaltet und koordiniert, um palästinensische und israelische Jugendliche zusammenzubringen.

Die raue Realität der israelischen Besatzung stellte Bassam und seine Familie in diesem Jahr vor eine erneute Prüfung: Am 16. Februar tötete ein Soldat der Grenzpolizei Bassams zehnjährige Tochter Abir. Sie war gerade mit ihrer Schwester und einigen Freundinnen aus der Schule ihres Heimatdorfes Anata gekommen, als ein Jeep der Grenzpolizei vorbei fuhr und die Gruppe der Mädchen beschoss. Ein Gummigeschoss traf Abir dabei am Kopf und verwundete sie schwer. Zwei Tage später starb sie im Krankenhaus an ihren Verletzungen. Doch auch diese Tragödie hat Bassams Friedensappelle nicht verstummen lassen.

 

 

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