Klimagerechtigkeit

beginnt an der eigenen Haustür

Die Stiftung die schwelle steht für Klimagerechtigkeit:  Wie groß sind aber die Treibhausgasemissionen, die durch die Arbeit der schwelle hervorgerufen werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich das Kurato­rium 2020 und regte an, eine Klimabilanz erstellen zu lassen.

Der Fokus einer Klimabilanz liegt dabei darauf, die Emissionen möglichst aussagekräftig zusammenzufassen. Aufgrund des alle zwei Jahre stattfindenden Friedenspreises ist in in diesem Jahr jeweils mit erhöhten Treibhausgasemissionen zu rechnen. Folglich wurden zwei Jahre als Bilanzjahre angesetzt, 2018 (ohne Friedenspreisverleihung) und 2019 (mit Friedenspreisverleihung). Unter der Fragestellung, in welchen Bereichen bei der Schwelle Treibhausgasemissionen anfallen, wurde im ersten Schritt der Bilanzrahmen festgelegt, welchen die nachfolgende Abbildung zeigt.
 

Eine Treibhausgasbilanzierung richtet sich nach den Vorgaben des Greenhouse Gas Protocols (kurz: GHG Protocol), dem internationalen Standard zur Erfassung und Bilanzierung von Treibhausgasemissionen. Gemäß dem GHG Protokoll wird die Bilanzierung in die folgenden drei Kategorien unterteilt (engl. scope):
•    Scope 1 umfasst alle direkten Emissionen, die beispielsweise durch Verbrennungsprozesse in Produktionsanlagen, im betriebseigenen Fuhrpark oder in einer Heizungsanlage ausgestoßen werden.
•    Scope 2 beinhaltet alle Emissionen, die indirekt durch den Bezug von Energieträgern wie Strom oder Fernwärme entstehen.
•    Scope 3 enthält alle sonstigen indirekten Emissionen. Hierzu zählen getätigte Reisen und die Anfahrt und Abfahrt von Mitarbeitenden der schwelle.

Am Beispiel von organisierten Veranstaltungen wird die Komplexität der Bilanz dargestellt.

Die 2018, 2019 und ergänzend für 2020 berechneten Treibhausgasbilanzen ergaben folgende Hauptemittenten:

•    Jährliche Tätigkeit Vorstand und Kuratorium ohne Reisen: ca. 2 tCO2e/a
•    Weite Reisen mit 4 Personen: ca. 7,5 tCO2e (alle 3 Jahre)
•    Projektbesuche Innerhalb Europas mit 4 Personen ca. 1,7 tCO2e (alle 3 Jahre)  
•    Friedenspreis: 10-15 tCO2e (alle 2 Jahre)

Auf drei Jahre gerechnet, liegen die Treibhausgasemissionen bei 28 tCO2e, so dass von einer jährlichen durch die Tätigkeit der schwelle verursachten Treibhausgasemission von im Mittel 10 tCO2e/a ausgegangen werden kann.

Ziel ist im zweiten Schritt, diese Emissionen zu kompensieren. Dabei wurde im Kuratorium diskutiert, ob über Kompensationsanbieter oder über eine Förderung CO2-sparender Projekte unserer Projektpartnern eine Kompensation erfolgen solle. Eine Stärke der schwelle ist die Nähe zu Projektpartnern, darum wurde die Förderung der CO2-Einsparung in einem schwelle-Projekt, möglichst im Bereich Solar, favorisiert.

Unsere Wahl fiel auf unseren Projektpartner MHOLA (Mama's Hope Organization for Legal Assistance) in Tansania.  Der Hauptsitz von MHOLA befindet sich in Muleba, 70 Kilometer von Bukoba am Viktoriasee entfernt. Auf ihrem großen Gelände bietet MHOLA verschiedene Dienste für die Landbevölkerung an: einen Kindergarten mit Schwerpunkt auf der Betreuung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen, Gesundheitsfürsorge und Bildung, Bereitstellung von Rechtsbeistand und psychosozialer Beratung in ihren offenen Sprechstunden. Für die tägliche Verpflegung der Kinder und der Gäste betreibt MHOLA einen großen Gemüseacker. Das oft ausfallende Stromnetz und die hohen Kosten für den Betrieb der Bewässerungspumpe stellten ein großes Problem für MHOLA dar.

Freudig wurde unser Vorschlag zur Erweiterung der vorhandenen Solarstromanlage von MHOLA aufgenommen (die bestehende Anlage ist auf dem Bild oben mit einem Pfeil gekennzeichnet). Angebote wurden eingeholt und im Austausch mit MHOLA bewertet. Es wurde beschlossen, sowohl die Solaranlage zu erweitern wie auch eine solargestützte Bewässerungspumpe zu installieren. Diese wird über eine zweite Solarstromanlage mit Strom versorgt. Sichergestellt wurde, dass beide Systeme auch bei ausfallendem öffentlichen Netz weiter Strom liefern. Mit einer Investition von knapp 15.000 € wurde das Projekt im Juli 2022 umgesetzt.

Durch die Anlage werden auf 15 Jahre gerechnet jährlich knapp 10 t/ tCO2 eingespart. die schwelle hat mit dieser Investition für die nächsten 15 Jahre Ihre CO2-Emissionen kompensiert. Der Betrieb der Stiftung erfolgt nunmehr klimaneutral. Vorstand und Kuratorium sind sich einig, dass dieses Beispiel nachahmenswert ist. Gerade bei nicht regional verankerten Projekten stellt der direkten Bezug zu den Partnern einen großen Vorteil hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Projektes dar.

 

 

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