Im Jahr 2006 legten palästinensische und israelische ehemalige Kämpfer*innen ihre Waffen nieder und gründeten Combatants for Peace (CfP). Seit ihrer Gründung haben sich die CfP der gemeinsamen Gewaltlosigkeit verschrieben und arbeiten für ein Ende der israelischen Besatzung in den palästinensischen Gebieten. Sie treten dafür ein, die Gewalt zwischen beiden Seiten zu beenden, um eine friedliche Zukunft für alle aufzubauen.
Die Combatants for Peace in Israel/Palästina streben eine echte Partnerschaft zwischen Israelis und Palästinenser*innen an, die von den Menschen beider Seiten gleichberechtigt gestaltet wird. In dieser Partnerschaft wollen sie gemeinsam einen Weg finden in Gleichheit neben und miteinander leben zu können.
Ungeachtet der zurzeit ungleichen Erfahrungen von Leid und Unterdrückung, vereint Israelis und Palästinenser*innen ihre Verzweiflung über ihre Verluste, ihre Trauer und ihre tiefe Hoffnung auf einen gerechten Frieden. Sie glauben, dass nur ein Dialog auf Augenhöhe, in gegenseitigem Respekt und mit der Bereitschaft zum Zuhören (unter Anerkennung der ungleichen Machtverhältnisse), den Konflikt lösen und wirkliche Gleichheit herstellen kann. Dies könnte die Voraussetzung für einen nachhaltigen Frieden schaffen.
Seit über einem Jahrzehnt führen sie Aktionen an, die auf den gemeinsamen Werten von Freiheit, Demokratie, Sicherheit und Menschenwürde für alle basieren. Die Kämpfer*innen für Frieden sind eine einzigartige gewaltfreie Bewegung in Israel und Palästina, gegründet und getragen von ehemaligen bewaffneten Kämpfern*innen von beiden Seiten eines andauernden Konflikts. 2018 wurden sie für den Friedensnobelpreis nominiert.
Die Programme "Learning Peace" und "Face-to-Face" bringen Menschen aus beiden Gesellschaften zusammen. In Dialoggruppen und Trainings zur gewaltfreien Kommunikation erfahren die Teilnehmenden über das Leid der jeweils Anderen und lernen Wege aus der Gewalt kennen. Seit einem Jahr kommen auch israelische und palästinensische Frauen in Dialoggruppen zusammen.
Zur jährlichen "Joint Memorial Ceremony" kommen mittlerweile Tausende Menschen aus beiden Gesellschaften zusammen und gedenken der vielen Opfer auf beiden Seiten mit Ansprachen, Lyrik und Musik. Bekannte Schriftsteller wie z.B. David Grossmann unterstützen diese Gedenkfeiern.
Solidaritätsaktionen wie z.B. die Unterstützung von palästinensischen Bauern bei der Olivenernte und Schutzwachen bei Übergriffen von Siedlern auf die Farmer, sind Teil der Aktivitäten von CfP. Israelische Aktivisten haben in der Vergangenheit auch Beduinen zur Seite gestanden und so in einem Fall ein Dorf vor dem Abriss bewahrt.
Angesichts der Pläne der israelischen Regierung sowie der ehemaligen Trump Regierung, große Teile der Westbank zu annektieren, schrieb CfP an alle Abgeordneten des israelischen Parlaments (Knesset) sowie an den UN Sicherheitsrat und forderte ein Ende der Besatzung.
Während der gewalttätigen Konflikte im Mai 2021 appellierten unsere Partner in öffentlichen Protestnoten sowie auf der Straße, die Gewalt zu beenden und forderten einen sofortigen Waffenstillstand sowie ernsthafte Friedensverhandlungen.