Nash Dom informiert über die Corona-Pandemie in Weißrussland

Unsere Friedenspreisträgerin von 2019, Olga Karatch, Gründerin des weißrussischen Menschen- und Bürgerrechtsnetzwerk „Nash Dom“, berichtet vom Umgang der Regierung Alexander Lukaschenkos mit der Corona-Pandemie.

Vor der COVID-19-Pandemie war man der festen Überzeugung, dass Diktaturen effektivere Systeme des Krisenmanagements sind, die in der Lage sind, entschlossen und schnell zu handeln. Der Fall der "letzten Diktatur Europas", Weißrussland, ist jedoch erschreckend.

Die Reaktion der weißrussischen Regierung auf die Corona-Pandemie erinnert an die Reaktion auf Tschernobyl-Katastrophe vom 26.04.1986 in der UdSSR. Damals wie heute leugnen die weißrussischen Behörden die Gefahr, die für die Bevölkerung besteht und gehen im Falle von Corona sogar so weit, die Präsenz des Corona-Virus insgesamt zu leugnen.  Der weißrussische Präsident, Alexander Lukaschenko erklärte öffentlich, dass das Virus nicht existiere, weil es nicht sichtbar sei.

Doch es bleibt nicht alleine bei der Leugnung der Corona-Pandemie seitens der weißrussischen Regierung. KGB-Mitarbeiter schüchtern höchstwahrscheinlich am Corona-Virus erkrankte Patienten und deren Angehörige ein, um ein mögliches Bekanntwerden der Erkrankung unter allen Umständen zu verhindern. Des Weiteren droht der KGB Ärzten mit Strafverfahren, wenn Informationen über an Corona erkrankte Patienten an die Öffentlichkeit gelangen. Um zu verhindern, dass mögliche Corona-Fälle überhaupt publik werden, werden kaum bis gar keine Corona-Test durchgeführt und selbst wenn getestet wird, haben die Testergebnisse die Angewohnheit, „verloren zu gehen“. Zudem sind Ärzte dazu angehalten, auch im Falle eines positiven Corona-Tests eine Diagnose zu stellen, die offiziell nicht im Zusammenhang mit Corona steht. Diese Verzerrung der offiziellen weißrussischen Corona-Statistiken führt dazu, dass

Trotz offizieller Leugnung der Existenz des Corona-Virus ergreift die weißrussische Regierung bereits inoffizielle Maßnahmen, die das Land auf einen Ausbruch des Virus vorbereiten sollen. So wurde am 1. März 2020 erstmals seit Jahren das Bestattungsgeld in Weißrussland um fast 50€ (120,6 weißrussische Rubel) gekürzt. Dieses Geld erhalten die Angehörigen eines Verstorbenen nach dessen Tod, um die Beerdigung zu bezahlen. Der ausgezahlte Geldbetrag war zuvor jedes Jahr gestiegen. Die diesjährige Kürzung lässt also vermuten, dass die weißrussische Regierung sich auf eine höhere Sterberate im Zuge der Ausbreitung des Corona-Virus einstellt und die Leistungen aus diesem Grund vorsorglich gekürzt hat.

Stand: April 2020

 

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Vor 15 Jahren – noch während des Krieges auf dem Balkan – stellten sich Ana und Otto Raffai aus Zagreb die Frage: Was können wir für den Frieden tun? Sie machten beim Verein gewaltfrei handeln in Wethen eine Ausbildung in gewaltfreier Kon­fliktbearbeitung und begannen mit Trainings und Seminaren in Kroa­tien. Später gründeten sie den Verein RAND – Regionale Adresse für ge­­walt­freies Handeln. Im Verein en­ga­gieren sich Lehrer und Lehrerinnen, Journalisten, Mit­glie­­der von Gewerk­schaften, Kriegs­­vete­ranen, Studenten und Studen­tin­nen aus Kroatien, Bos­nien, Ma­ze­donien und Serbien. Ihre Vision ist eine versöhnte Gesellschaft.

Ein Schwerpunkt von RAND sind Trainings, in denen die Teilnehmenden durch Vermittlung von Wissen und durch Selbsterfahrung lernen, "wie man Frieden gestaltet". Da die Teilnehmenden aus multiethnischen und multireligiösen Zusammenhängen kommen, stellte sich für die Mitglieder von RAND die Frage, welche Bedeutung den Gläubigen für die Versöhnung zwischen den verfeindeten Volksgruppen in der Region zukommt. So wurde interreligiöse Arbeit ein zweiter Schwerpunkt von RAND. Gemeinsam mit Gläubigen aus islamischen und christlichen (katholischen, orthodoxen, prototestantischen) Glaubensgemeinschaften baute RAND das "Netz der Gläubigen für den Frieden" auf. Das Netz organisiert interreligiöse Friedenskonferenzen unter dem Titel "Indem wir den Frieden bauen, loben wir Gott" und lädt dazu Menschen aus der Region und aus Westeuropa ein. Darüber hinaus veranstaltet RAND interreligiöse Begegnungen, in denen die Vermittlung von gewaltfreier Kommunikation mit dem interreligiösen Dialog verknüpft wird.

RAND - Regionale Adresse für gewaltfreies Handeln / Zagreb / Kroatien

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