Osama Eliwat und Rotem Levin verlängerten ihren ursprünglich für 14 Tage geplanten Besuch in Deutschland und kehrten auch nach Bremen zurück. Am 13. Dezember waren sie zusammen mit unserer Vorsitzenden im Alexander von Humboldt Gymnasium in Bremen-Huchting. Dort sprachen sie vor insgesamt 70 Schüler*innen des 11. und 12. Jahrgangs und erzählten, mit welchen tief verwurzelten Vorurteilen sie aufwuchsen.
Rotem sagte, dass ihm schon als kleiner Junge klar war, dass er zur Armee gehen muss, wenn er seine Familie und Mitmenschen beschützen und von der Gemeinschaft akzeptiert und geliebt werden will. Während der drei Jahre in der israelischen Armee seien ihm Zweifel gekommen. Nach der Wehrpflicht fing er an, Fragen zu stellen und sich für Verständigung einzusetzen.
Osama wuchs in Jerusalem auf und erzählte, wie er und seine Familie von der israelischen Armee drangsaliert worden seien: "Ich bin mit großer Angst vor den Soldaten aufgewachsen. Mit der Zeit wurde aus Angst Hass. Ich habe gesehen, wie Soldaten meine Lehrer schlugen, meinen Vater. Und ich wollte Rache." Erst nachdem Osama von einem Freund zu einem Abendessen in Bethlehem eingeladen wurde, habe er erstmals richtige Gespräche mit Israelis geführt. Daraufhin habe er Hebräisch gelernt und Führungen für Israelis in palästinensische Gebiete organisiert, um ihnen zu zeigen, unter welchen Umständen viele Menschen dort leben.
Beide berichteten von den alltäglichen Belastungen, die Palästinenser*innen durch die israelische Besatzung erdulden müssen. Beide bekräftigten ihren Wunsch und ihre Hoffnung auf ein Ende der Gewalt und des Tötens. „Es gibt einen anderen Weg“, so Rotem und Osama.
Die Schüler*innen hatten viele Fragen, einige blieben noch nach Ende der Veranstaltung im Raum. Schüler*innen mit arabischer Muttersprache diskutierten weiter mit Osama und Rotem, der ebenfalls die arabische Sprache spricht.
Bericht im Bremer Lokalfernsehn buten un binnen
schwelle Projektpartner Combatants for Peace
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