Bürgerrechtsorganisationen verhindern terroristische Aktivitäten in Nigeria effektiver als Sicherheitskräfte. So lautet das Fazit von Imam Muhammad Ashafa und seinem Mitkämpfer Pastor James Wuye, den Mitbegründern des „Interfaith Mediation Centre" im nigerianischen Kaduna.
Das 1995 gegründete Zentrum löst erfolgreich Konflikte, die in Nigeria seit Mitte der 80er Jahre häufig auftreten. In Kaduna leben viele ethnische und religiöse Gruppierungen. Deshalb gehört diese Region zu den konfliktgefährdetsten im Lande. Verschiedene Gruppen streiten sich um die begrenzten sozioökonomischen Ressourcen und eine gerechte Verteilung der politischen Macht.
Imam Ashafa und Pastor Wuye machen stets auf die Ursachen religiöser Gewalt und andauernder Katastrophen sowie auf die unternommenen Anstrengungen aufmerksam, um weitere Ausbrüche gewaltsamer religiöser Konflikte in Nigeria zu verhindern oder zu begrenzen. In ihrer eigenen Jugend waren beide, der Imam und Pastor James, selbst führende Aktivisten militanter moslemischer bzw. christlicher Jugendorganisationen. Als Folge gewalttätiger Konfrontationen zwischen moslemischen und christlichen Jugendorganisationen in Kaduna-Stadt wurde Pastor Wuye Anfang der 90er Jahre mit einer Machete ein Arm abgehackt. Beide kämpften damals mit glühender Leidenschaft für ihren jeweiligen Glauben.
Insgesamt erreichten Imam Ashafa und Pastor Wuye in der kurzen Zeit von Januar 2000 bis Januar 2003, dass religiöse Führer die bejubelte Kaduna-Friedenserklärung unterzeichneten. Neben Kaduna hat sich die Arbeit von Imam Ashafa und Pastor Wuye jetzt auch auf die Regionen Kano, Plateau und Taraba ausgebreitet. Dank ihrer Beharrlichkeit hat das „Konfessionsübergreifende Vermittlungszentrum" nun die Stärke gefunden, sich von einstigen Beschränkungen zu befreien und über Nigeria hinaus zu wirken.