New Profile: Gegen Militarismus in Israel

New Profile ist eine feministische Bewegung, die sich seit 1998 gegen den tief verwurzelten Militarismus in Israel einsetzt. Sie begleitet junge Menschen, die den Militärdienst verweigern möchten, und fördert eine offene Debatte über die Wehrpflicht. Ziel ist eine zivile, friedliche Gesellschaft, in der Gleichberechtigung, Gewaltfreiheit und Menschenrechte im Mittelpunkt stehen – statt militärischer Macht und Zwang.

In Israel ist das Militär weit mehr als eine Verteidigungsinstitution – es prägt das öffentliche Leben und den Alltag. Militaristische Werte durchziehen Schulen, Medien, Arbeitswelt und Gesellschaft. Kinder und Jugendliche wachsen mit der Selbstverständlichkeit auf, dass der Militärdienst Pflicht ist: drei Jahre für Männer, zwei Jahre für Frauen. Wer diesen Weg infrage stellt, stößt auf Unverständnis und Widerstand und bleibt oft ungehört.

Die feministische Bewegung New Profile setzt sich seit 1998 für ein anderes Israel ein: ein Land, das nicht länger «eine Armee mit einem Staat» ist, sondern eine zivile, friedliche und gerechte Gesellschaft wird. Sie begleiten junge Menschen, die den Wehrdienst verweigern oder sich befreien möchten, und geben ihnen eine Stimme.

Gleichzeitig macht New Profile den tiefgreifenden Einfluss des Militärs auf Bildung, Medien und gesellschaftliche Strukturen sichtbar. Sie fördern kritische Diskussionen über Militarismus und engagieren sich für eine Gesellschaft, in der Gleichberechtigung, Gewaltfreiheit und zivile Verantwortung den Alltag prägen.

New Profile positioniert sich deutlich gegen die Besetzung Palästinas, gegen Krieg und Gewalt und für ein friedliches Zusammenleben von palästinensischen und jüdischen Menschen in der Region. 

Junge Menschen stärken

New Profile unterstützt jährlich rund 1.400 junge Menschen, die den Militärdienst ablehnen oder vorzeitig beenden möchten. Besonders in Zeiten erhöhter Militäreinsätze oder während eines Krieges wächst die Zahl derjenigen, die sich für den Verzicht auf den Kriegsdienst entscheiden – und der Bedarf an Beratung steigt. New Profile bietet ihnen kostenlose Beratung, rechtliche Unterstützung und verständliche Informationsmaterialien, die Orientierung und Sicherheit geben.

Unterstützt wird diese Arbeit von einem Netzwerk aus geschulten Ehrenamtlichen, einer Koordinatorin sowie einem juristischen Team. Tausende weitere junge Menschen erreichen die Angebote über die Website und 
Social-Media-Kanäle. Dieses Projekt schafft Schutzräume für eine selbstbestimmte Lebensplanung jenseits des Militarismus und macht Mut, andere Wege zu gehen.

Bildung gegen Militarismus

Mit dem Programm Education & Outreach bringt New Profile eine militarismuskritische Perspektive in Schulen, Jugendzentren und öffentliche Diskurse. In Workshops, Vorträgen und Weiterbildungen werden Lehrkräfte, Sozialarbeitende und Jugendliche dafür sensibilisiert, wie sehr Militarismus die Gesellschaft prägt. New Profile zeigt auf, wie tief militärisches Denken im Bildungssystem, in der Popkultur und im öffentlichen Raum verwurzelt ist – und welche Alternativen es gibt. Die Teilnehmenden erhalten konkrete Werkzeuge, um junge Menschen auf zivile Lebenswege aufmerksam zu machen und sie zu unter­stützen. 

Ergänzt wird diese Bildungsarbeit durch öffentliche Veranstaltungen, Studien, Social Media und Informationskampagnen. So ermutigt New Profile die Gesellschaft, selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen und zivile Werte wie Gleichberechtigung, Frieden und Menschenwürde ins Zentrum zu stellen.

Warum wir New Profile unterstützen

Im Januar 2025 hat die Bundesregierung New Profile die außenpolitische Unbedenklichkeit bzw. Förderfähigkeit entzogen – obwohl sie sich gewaltfrei für Frieden und Menschenrechte einsetzen. Deutsche Organisationen, die das Projekt mit staatlichen Geldern unterstützen, mussten die Zusammenarbeit beenden. Die Stiftung die schwelle hat unbürokratisch und in schneller Abstimmung beschlossen, New Profile als neuen Projektpartner aufzunehmen, um zumindest einen kleinen Teil der wegbrechenden Gelder aufzufangen. Wir sind froh und dankbar, dass wir durch unser Stiftungsvermögen und die eingehenden Spenden, unabhängig von staatlichen Geldern agieren und so bei politischen Notwendigkeiten einspringen können.

Weiteres aus dem Projekt

Ein Blick in Israels militarisierte Gesellschaft

Die schwelle hatte Besuch aus Israel: Or von der Organisation New Profile sprach mit dem Kuratorium über die Realität einer durchmilitarisierten…

Mehr

Menschenrechtsorganisationen in Israel und Deutschland nicht mehr erwünscht?!

Wir sind in großer Sorge um die Situation befreundeter Partnerorganisationen in Israel und den palästinensischen Gebieten, aber auch um die Demokratie…

Mehr

Spenden

Unterstützen Sie die Arbeit der schwelle mit Ihrer Spende!

Info

Land:
Israel und Palästina

Thema:
Konfliktbearbeitung / Versöhnung, Menschenrechte

Gründung:
1998

Zusammenarbeit seit:
2025

Webseite:

 

 

Bankverbindung

IBAN: DE13 4306 0967 4028 9726 02
BIC (SWIFT)-Code: GENODEM1GLS
GLS Bank

> Zum Spendenformular

       > Newsletter bestellen

 

 

Kontakt

Stiftung die schwelle
Wachmannstraße 79
D-28209 Bremen
Telefon: 0421 - 3032-575

> info[at]dieschwelle.de

> Kontakt