Die rechtlich und politisch schwierige Situation in vielen Ländern zwingt viele Kriegsdienstverweiger*innen zur Flucht. Die Weigerung, am Kriegsgeschehen mitzuwirken, führt oft zur Strafverfolgung im eigenen Land, wird in den meisten Ländern jedoch oft nicht als Asylgrund anerkannt. Darum bietet Connection e.V. diesen Menschen Beratung und Unterstützung an, damit sie den notwendigen Schutz erhalten. Darüber hinaus fördert der Verein die Selbstorganisation von Geflüchteten.
Der Verein wurde 1993 gegründet und baute ein internationales Netzwerk von Deserteur*innen auf, um Soldat*innen einen Ausweg aus den Kriegen der Staaten des ehemaligen Jugoslawiens zu ermöglichen. Es entwickelte sich ein regelmäßiger Austausch mit Verweiger*innen in Lateinamerika, Afrika und Russland. Ein besonderer Schwerpunkt war und ist die Unterstützung von Kriegsdienstverweiger*innen in der Türkei. Diese Kampagne erreichte 2006 die vorläufige Freilassung von Mehmet Tarhan.
Nachdem eritreische Deserteur*innen über Verfolgung im Herkunftsland berichtet hatten, unterstützte Connection e.V. die Gründung der Eritreischen Antimilitaristischen Initiative. Die Betroffenen hatten über eine Vielzahl von Menschenrechtsverletzungen an Rekrut*innen, über Razzien und Zwangsrekrutierungen sowie den Einsatz von Kindersoldat*innen berichtet.
Während des Krieges der US-Armee im Irak unterstützte Connection e.V. mehrere US-amerikanische Kriegsdienstverweiger- *innen im Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof, um die Anerkennung der Kriegsdienstverweigerung als Asylgrund zu erreichen.
Neben dem konkreten Engagement und der Lobbyarbeit für Kriegsdienstverweiger- *innen und Deserteur*innen positioniert sich Connection e.V. immer wieder gegen Kriege und militärische Gewalt als Mittel der Politik.
Seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine engagiert sich Connection e.V. in der Kampagne #ObjectWarCampaign und mit Aktionen für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung russischer, belarussischer und ukrainischer Soldat*innen sowie deren Recht auf Asyl. In der Kampagne machen sie auf den Missstand aufmerksam, dass es in allen drei Ländern kein, bzw. ein sehr eingeschränktes, Recht auf Kriegsdienstverweigerung gibt. In Zeiten globaler Spannungen, Aufrüstungstendenzen und Kriege reagieren Staaten oft mit Einschränkungen dieses Rechts, obwohl es sich dabei um ein Menschenrecht handelt. Niemand darf gezwungen werden, gegen sein Gewissen an einem Krieg teilzunehmen. Das Netzwerk leistet wichtige politische Lobbyarbeit und zeigt auf, wie notwendig und zugleich bedroht das Recht auf Kriegsdienstverweigerung ist
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Vorschlag von Hannes Menke