Vorschlag 2: Bildung jenseits kolonialer Sprache - Mate ni kani

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In Niger lernen viele Kinder auf Französisch lesen und schreiben – eine Sprache, die sie außerhalb der Schule kaum sprechen. Diese kolonial geprägte Sprachpolitik führt zu zahlreichen Schulabbrüchen und Analphabetismus. Der Verein Mate ni kani fördert seit 2010 muttersprachliche Kinder- und Jugendbücher sowie Projekte, die Mädchenbildung und Selbsthilfe stärken.

Die Republik Niger steht vor einem tief ver­wurzelten postkolonialen Problem: Französisch ist Verwaltungs- und Schulsprache, obwohl es im Alltag der meisten Menschen kaum genutzt wird. Kinder lernen Lesen und Schreiben in einer Fremdsprache, die in Familien und Dörfern nicht gesprochen wird. Viele beenden die Schule deshalb schon in den ersten Jahren, und auch nach über 65 Jahren Unabhängigkeit können 70 Prozent der Erwachsenen, bei Frauen sogar knapp 90 Prozent, weder in ihrer Muttersprache noch auf Französisch lesen oder schreiben. Für die demokratische und wirtschaftliche Entwicklung des Landes ist dies jedoch eine unverzichtbare Grundlage.

Vor diesem Hintergrund wurde 2010 der Verein Mate ni kani in Deutschland gegründet. Dank enger Kontakte zu Schulen, Autorinnen und Autoren sowie zivilgesellschaftlichen Gruppen in Niger konnten seither nachhaltige Bildungsinitiativen gefördert werden.

Zentraler Schwerpunkt ist die Förderung von Kinder- und Jugendbüchern in den wichtigsten Nationalsprachen Hausa, Djerma, Fulfulde, Tamaschek und Kanuri, jeweils kombiniert mit Französisch. Bis heute sind etwa 40 Romane, Märchen, Comics und Sachbücher erschienen. Sie werden vollständig in Niger verfasst, illustriert, layoutet und gedruckt – so bleibt die Wertschöpfung im Land. Als Lesestoff in Schulen, Koranschulen und Berufsbildungszentren tragen sie zu einer Alphabetisierung bei, die kulturelle Identität respektiert und stärkt.
Besondere Aufmerksamkeit gilt seit einigen Jahren Büchern für Mädchen. Die illustrierte Reihe «Karambana» greift Alltagserfahrungen von Frauen auf, ermutigt Mädchen zum Schulbesuch und zeigt Perspektiven für ein selbstbestimmtes Leben im Einklang mit der eigenen Kultur.

Neben Bildungsprojekten unterstützt der Verein die Selbsthilfeorganisation «Association des Femmes Actives contre le Sida» (AFAS) in Niamey. Die 2007 gegründete Vereinigung von über hundert meist alleinerziehenden, HIV-positiven Frauen leistet Beratung, kämpft gegen Stigmatisierung und ermöglicht durch Kleinstkredite ökonomische Selbstständigkeit.

Auch in Deutschland macht Mate ni kani e.V. die Zusammenhänge zwischen Sprache, Bildungspolitik und Entwicklung sichtbar. In dem zweisprachigen Dokumentarfilm «Der Stier im Brunnen» aus dem Jahr 2019 berichten Zeitzeug:innen über ihre kolonialen und postkolonialen Bildungserfahrungen in Niger. Der Film ist auf YouTube zugänglich.

So verbinden sich Bildungsarbeit und kulturelle Selbstbestimmung zu einem Beitrag für eine Stärkung der Zivilgesellschaft und Demokratie in Niger.

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