Als 27 Jurastudenten der University of the South Pacific im März 2019 die PISFCC gründeten, stand ihnen ein klares Ziel vor Augen: Die Stimmen der pazifischen Jugend sollten gehört werden, wenn es um Klimagerechtigkeit geht. Ihre Heimatinseln sind durch den steigenden Meeresspiegel und extreme Wetterereignisse bedroht, ihre Kulturen und Lebensweisen stehen auf dem Spiel. Für sie bedeutet Klimawandel nicht nur den Verlust von Land, sondern auch von Identität, Zugehörigkeit und jahrhundertealtem Wissen.
Die Studierenden entschieden, einen mutigen Weg zu gehen: Sie wollten die Klimakrise auf die Agenda des Internationalen Gerichtshofs bringen. Damit verbanden sie juristisches Fachwissen, persönliche Erfahrung und die Kraft des kollektiven Engagements. Mit Ausdauer und internationaler Solidarität überzeugten sie Schritt für Schritt ihre Regierungen, Unterstützer:innen aus der Zivilgesellschaft und schließlich die Vereinten Nationen, eine historische Initiative zu beschließen.
Im Jahr 2023 nahm die UN-Generalversammlung einstimmig eine Resolution an, nach der der Weltgerichtshof ein Gutachten über die Verpflichtungen der Staaten im Umgang mit dem Klimawandel erstellen soll. Damit hatte diese Bewegung erreicht, was zuvor als unmöglich galt: das höchste Gericht der Welt in eine Debatte einzubeziehen, die Menschenrechte, internationale Verantwortung und Klimaschutz vereint.
Die PISFCC machte deutlich, dass der Klimawandel mehr ist als eine wissenschaftliche oder wirtschaftliche Frage. Er ist ein Thema der Menschenwürde, der kulturellen Identität und der Generationengerechtigkeit. Mit ihrer Arbeit brachten sie persönliche Zeugnisse und indigene Perspektiven in Räume, in denen sonst nur Diplomaten und Juristen sprechen.
Heute zählt die Bewegung über 100 Mitglieder aus dem gesamten Pazifikraum, mit Sektionen auf den Salomonen, in Fidschi, Vanuatu und Tonga. Ihr Erfolg vor dem Gerichtshof ist nicht nur ein juristischer Sieg, sondern auch ein Symbol für die Kraft der Jugend, globale Gerechtigkeit einzufordern. Die PISFCC arbeitet weiter daran, kommende Generationen zu stärken, die Verantwortung der Staaten einzufordern und die fossile Abhängigkeit zu überwinden.
Die Arbeit der PISFCC macht deutlich, dass Klimagerechtigkeit weit über politische Verhandlungen hinausgeht. Sie zeigt, dass Recht, Kultur und gelebte Erfahrung zusammengehören und dass internationale Entscheidungen nicht ohne die Stimmen der Betroffenen gefällt werden dürfen. Durch ihren Einsatz haben sie gezeigt, dass die Berufung auf das Völkerrecht im gemeinsamen Handeln Veränderungen bewirken kann – ein starkes Signal der Verantwortung gegenüber heutigen und künftigen Generationen.
PISFCC erhält den Alternativen Nobelpreis (Right Livelihood Award) 2026.
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