Vorschlag 5: Gegen das Verschwindenlassen in Mexiko - Centro Fray Juan de Larios

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Jeden Tag werden Menschen in Mexiko gewaltsam entführt. Berichten zufolge gelten mehr als 37.000 Menschen als vermisst. Das Centro Diocesano para los Derechos Humanos Fray Juan de Larios unterstützt Familien, deren Angehörige verschwunden sind.

Sie gehen mal eben einkaufen, Pflanzen ausliefern oder nur kurz vor die Tür – und kommen nicht mehr zurück. Oft sind es junge Frauen und Männer, aber auch Kinder, die plötzlich spurlos verschwinden. Berichten zufolge werden sie misshandelt oder gefoltert, zu Prostitution oder Drogenschmuggel gezwungen oder für ihre Organe getötet. Die Überreste werden auf dem Land verscharrt, verbrannt oder in Säure aufgelöst.

Einer der Bundesstaaten in Mexiko, in denen die meisten Menschen verschwinden, ist Coahuila. Dort gründete der Erzbischof und Dominikanerbruder Raúl Vera López im Jahr 2001 das Centro Diocesano para los Derechos Humanos Fray Juan de Larios. Das Zentrum versteht sich als eine bürgerliche, christlich-ökumenisch inspirierte Organisation. Es unterstützt Betroffene, fordert Untersuchungen und stößt Gesetzesinitiativen an.

Um dies zu erreichen, dokumentiert Fray Juan de Larios, welche Menschen verschwunden sind, vernetzt betroffene Familien und unterstützt sie bei der Suche nach ihren Angehörigen. Die Familien organisieren sich in der Gruppe Fuerzas Unidas por Nuestros Desaparecidos en Coahuila y México (FUUNDEC-M), die mit der Medienkampagne „¡Nos Haces Falta!“ nach vermissten Personen sucht und so gewaltsames Verschwindenlassen sichtbar macht. 

Durch die Dokumentation der Fälle konnte Fray Juan de Larios gemeinsam mit anderen Organisationen im Juli 2017 vor dem Internationalen Strafgerichtshof die Forderung einbringen, eine Untersuchung der Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Mexiko einzuleiten. Außerdem arbeitet Fray Juan de Larios an Gesetzen auf Landes- und Bundesebene mit, um das Phänomen des Verschwindenlassens in Mexiko anzugehen. 

So trat in Coahuila Ende des Jahres 2017 der staatliche Plan Estatal de Exhumaciones in Kraft. Sein Ziel: alle namenlos Bestatteten sowie alle menschlichen Überreste, die auf freiem Feld gefunden werden, zu identifizieren. Die Exhumierungen von Leichen werden monatlich von den Behörden durchgeführt, von den Familien dokumentiert und von Fray Juan de Larios begleitet.

Darüber hinaus haben FUUNDEC-M und Fray Juan de Larios eine langfristige, nationale Agenda verfasst. Darin fordern sie unter anderem die Schaffung eines landesweiten Plans, eines nationalen Registers für verschwundene Personen sowie einer Fachstaatsanwaltschaft, die auch eine Betreuung von Familienangehörigen sicherstellen soll. Getragen wird dieser Antrag auf ein Allgemeines Gesetz über das Verschwindenlassen inzwischen von einer nationalen, in der jüngeren Geschichte des Landes einzigartigen Bewegung, dem Movimiento por Nuestros Desaparicidos en México.

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