"Das beispiellose Ausmaß der Repressionen, das in Belarus seit August 2020 verübt wurde, hat selbst uns, erfahrene Menschenrechtsaktivisten, erstaunt und fassungslos gemacht. Es gibt etwa 40.000 politisch Verfolgte und Gefolterte, mehr als 3000 politisch motivierte Straftaten; Menschen werden vergewaltigt, getötet und verschleppt", betonte Olga Karatch.
Sie zeigte auf, dass die Gewalt und Folter an Zivilisten immer noch andauern, während nicht ein Mitglied der belarussischen Strafverfolgungsbehörden wegen Amtsmissbrauchs belangt wurde. Olga Karatch bat darum, die Klage der zehn politisch verfolgten Belarussen zuzulassen, die fordern, Lukaschenko wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig zu sprechen.
"Dieser Prozess ist wichtig für alle 40.000 Opfer des politischen Terrors in Belarus, denn es lässt darauf hoffen, dass eine Bestrafung der Verbrecher, die Menschen foltern, unvermeidlich ist und darauf, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird und die Menschenrechte in Belarus wiederhergestellt werden", sagte Olga Karatch.
Am Ende des Briefes brachte sie ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass Deutschland sich als Verteidigerin der allgemeinen Menschenrechten zeigen würde. Olga Karatch präzisierte, dass alle friedliebenden Belarussen daran glauben, dass den unter der Herrschaft Lukaschenkos begangenen Gräueltaten und Folterungen juristisch begegnet wird und die Verbrecher erst vor internationalen und dann vor nationalen Gerichten verurteilt werden. Die Organisation "Unser Haus" fordert die deutschen Behörden auf, auf die Stimmen der unterdrückten Belarussen zu hören. "Wir glauben daran, dass Deutschland die Opfer des Lukaschenko-Regimes erhören und ein Strafverfahren einleiten wird und so seinen Anteil am Sieg über den Diktator haben wird."
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